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Heizkosten – Entwicklung, Vergleich und Ausblick auf 2026

Die Heizkosten sind seit Jahren ein sensibles Thema – für Eigentümer, Mieter und Verwalter gleichermaßen. Sie beeinflussen nicht nur die Nebenkostenabrechnung, sondern auch Investitionsentscheidungen und die langfristige Planung von Wohnungseigentümergemeinschaften. Nach den extremen Preissprüngen der Jahre 2022 und 2023 stellt sich die Frage: Wie haben sich die Kosten entwickelt, wo stehen wir aktuell – und was erwartet uns 2026?


Bis 2020 bewegten sich die Heizkosten in Deutschland auf relativ stabilem Niveau. Gas, Heizöl und Fernwärme waren planbar, die jährlichen Schwankungen moderat. Doch mit dem Beginn der Energiekrise ab Herbst 2021 änderte sich das Bild dramatisch. Der Krieg in der Ukraine, gestörte Lieferketten und die Abhängigkeit von fossilen Importen führten zu einem sprunghaften Anstieg der Energiepreise.

Zwischen 2021 und 2023 stiegen die Heizkosten je nach Energieträger um bis zu 50 Prozent. Eine durchschnittliche Wohnung mit Gasheizung verursachte 2021 etwa 640 Euro Heizkosten jährlich – 2023 waren es bereits über 900 Euro. Fernwärme stieg in manchen Städten sogar auf über 1.200 Euro, was viele Haushalte und WEGs stark belastete. Besonders betroffen waren ältere Gebäude mit schlechter Dämmung und veralteten Heizsystemen.


Im laufenden Jahr 2025 zeigen sich erste Anzeichen einer Stabilisierung. Laut dem Heizkostenreport von ista sind die Preise für Heizöl im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent gesunken, Holzpellets um 12 Prozent, Strom um 6,4 Prozent und Erdgas um 1,9 Prozent. Diese Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: mildere Winter, gesunkene Großhandelspreise, eine verbesserte Versorgungslage und das Auslaufen der staatlichen Energiepreisbremsen.


Doch nicht alle profitieren gleichermaßen. Fernwärme bleibt ein Sorgenkind: Hier stiegen die Kosten 2024 um mehr als 27 Prozent, und viele Versorger haben ihre Tarife 2025 erneut angepasst. Die Preisstruktur ist komplex, da Fernwärme oft aus einem Mix verschiedener Energiequellen besteht – darunter auch fossile Brennstoffe, deren CO₂-Bepreisung die Kosten weiter treibt.


Für das Jahr 2026 erwarten Experten eine moderate Preissteigerung, insbesondere durch den weiter steigenden CO₂-Preis im Rahmen des europäischen Emissionshandels. Fossile Energieträger wie Gas und Heizöl werden dadurch zunehmend unattraktiv. Laut einer aktuellen Umfrage rechnen 60 Prozent der Verbraucher mit höheren Heizkosten in der kommenden Saison.


Die Heizkosten haben sich seit 2021 stark verändert – mit einem Höhepunkt in 2023 und ersten Entspannungen 2025. Für 2026 ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, vor allem bei fossilen Energieträgern. Eigentümer und Verwalter sollten jetzt handeln: durch transparente Buchhaltung, gezielte Investitionen und strategische Planung. Denn wer seine Heizkosten kennt, kann sie steuern. Und wer sie steuert, bleibt unabhängig – finanziell wie energetisch.



 
 
 

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